Forschungsschwerpunkt Supercomputing

Moderne Forschung ist ohne Superrechner undenkbar. Nur mit ihrer Rechenkraft lässt sich das enorme Wissen erschließen, das in den rasant wachsenden Datenmengen in nahezu allen Forschungsgebieten steckt. Wie potenzielle Wirkstoffe an einem Rezeptor andocken, wie sich das Klima verändert, Galaxien formen oder wie Halbleiter- und Energiematerialien funktionieren – all das wird auf Superrechnern simuliert.

Superrechner der höchsten Leistungsklasse

Das Forschungszentrum Jülich ist einer der führenden europäischen Standorte für Supercomputer und versorgt die deutsche und europäische Wissenschaftslandschaft mit Rechenressourcen der höchsten Leistungsklasse. Fachwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler finden am Jülich Supercomputing Centre (JSC) Unterstützung zu allen Aspekten rund um das Supercomputing und die Simulationswissenschaften. Die Angebote reichen von Trainingskursen, Workshops und Konferenzen bis hin zur individuellen Beratung durch rund 200 Expertinnen und Experten am JSC zu verschiedensten Themen. Gleichzeitig bildet das Forschungszentrum Jülich in einem Masterstudiengang und Dualen Studium die Fachkräfte von morgen aus.

Das JSC ist nicht nur Anbieter von Rechenzeit. Es entwickelt darüber hinaus in Kooperation mit namhaften Herstellern neue Konzepte und Lösungen für Superrechner der nächsten Generation. Übergeordnetes Ziel ist der Aufbau einer modularen Superrechner-Architektur, die sich flexibler und effizienter als bisherige Systeme für wissenschaftliche Anwendungen nutzen lässt. Ein solcher Rechner besteht aus mehreren Modulen, die sich nach dem Baukastenprinzip je nach Bedarf kombinieren lassen. Das Konzept ist gleichzeitig bestens darauf vorbereitet, Zukunftstechnologien einzubinden, beispielsweise Quantencomputer und neuromorphe Module nach dem Vorbild des menschlichen Gehirns, an denen im Forschungszentrum Jülich intensiv geforscht wird.

Neue Herausforderungen durch Big Data & KI

Gigantische Mengen an Daten entstehen in der Forschung zum einen, weil sie die Natur immer genauer beobachten und vermessen kann; zum anderen durch immer komplexere Simulationen, beispielsweise um den Klimawandel noch besser zu verstehen. Entscheidende Werkzeuge, um diese gigantischen Datensätze zu erfassen und verarbeiten, sind das maschinelle Lernen und künstliche Intelligenz.

Damit verbunden sind neue Anforderungen: Nicht nur an die Hard- und Software, sondern auch an die IT-Infrastruktur und die Art und Weise, wie Forschungsdaten geteilt und erhoben werden. Das Forschungszentrum Jülich stellt sich diesen Herausforderungen und ist eine treibende Kraft beim Aufbau nationaler und europäischer IT-Infrastrukturen für Forschungsdaten und Standards, im Zusammenschluss mit Partnern innerhalb der Helmholtz-Gemeinschaft sowie in weitreichenden Kooperationen auf nationaler und internationaler Ebene.

Copyright Foto: Forschungszentrum Jülich / Sascha Kreklau

Letzte Änderung: 31.08.2022