Thailändischer Wissenschaftsminister zu Gast im Forschungszentrum


Jülich, 18. April 2018 – Ganz im Zeichen der Zusammenarbeit auf dem Feld der Bioökonomie stand der heutige Besuch des thailändischen Ministers für Wissenschaft und Technologie, Suvit Maesincee, in Jülich. Das Forschungszentrum sieht in der Bioökonomie eine der großen Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte. Vorstandsmitglied Prof. Harald Bolt stellte dem Minister und seiner Delegation das „Bioeconomy Science Center“ vor, das Jülich gemeinsam mit den Universitäten Aachen, Düsseldorf und Bonn gegründet hat. Die Forschungsschwerpunkte umfassen unter anderem die nachhaltige pflanzliche Bioproduktion unter Berücksichtigung des Schutzes von Boden und Wasser, neue Verfahren zur Verarbeitung von Biomasse und den Einsatz von Mikroorganismen zur Herstellung von Wertstoffen und die energetische Nutzung der Biomasse.

Das Jülicher Institut für Pflanzenwissenschaften und die thailändische National Science and Technology Development Agency (NSTDA) arbeiten seit 2016 in den Bereichen Bioökonomie und Pflanzen-Phänotypisierung zusammen. Prof. Ulrich Schurr, Direktor des Instituts, erläuterte dem Minister bei einem Rundgang unter anderem, wie in einem gemeinsamen Projekt daran geforscht wird, die Produktivität von Maniok zu steigern. Maniok oder Cassava ist mit einer jährlichen Produktion von rund 25 Millionen Tonnen eine der wichtigsten Nutzpflanzen Thailands.

Foto von thailändischem Wissenschaftsminister zu Gast im Forschungszentrum
Forschungszentrum Jülich / Wilhelm-Peter Schneider

Am Institut für Biotechnologie konnten sich die Gäste ein Bild von der Zusammenarbeit des Instituts mit dem thailändischen National Center for Genetic Engineering and Biotechnology (BIOTEC) machen. Direktor Prof. Wolfgang Wiechert stellte ein gemeinsames Projekt vor, Bakterien als „Fabriken“ dazu zu nutzen, um aus der pflanzlichen Biomasse Kraftstoffe wie Bioethanol und Chemikalien zu gewinnen. Thailand produziert pro Jahr mehr als 50 Millionen Tonnen landwirtschaftliche Biomasse. In diesem Projekt kommen unter anderem neue Phänotypierungstechnologien zum Einsatz, welche im Rahmen des von der Helmholtz-Gemeinschaft geförderten „Microbial Bioprocess Lab“ (MiBioLab) entwickelt und in die industrielle Anwendung überführt werden.

Letzte Änderung: 15.03.2022