'Fokus Forschung - Hirnforschung' für angehende Lehrerinnen und Lehrer

Wissenschaft und Bewertungskompetenz- eine Veranstaltung im JuLab für angehende Lehrerinnen und Lehrer

Ist Spitzenforschung, wie sie im Forschungszentrum Jülich betrieben wird, ein Thema für die Schule? Ganz klar, ja! Das enorme Tempo in der Forschung schafft aber nicht nur neue Erkenntnisse, die Schülerinnen und Schülern zugänglich gemacht werden sollten, sondern auch immer neue Urteils‐ und Handlungsmöglichkeiten aber auch Notwendigkeiten.

Fünfunddreißig angehende Lehrerinnen und Lehrer verschiedener Fächer haben sich daher am 19.9.2019 einen Tag lang im JuLab mit Aspekten der Hirnforschung und damit verbundenen ethischen Fragen auseinandergesetzt.
Wir beobachten heute eine rasante Entwicklung der Forschung in Naturwissenschaften und Technik. Hierzu muss die Schule als Teil der Gesellschaft ihren Beitrag mit dem Ziel einer verantwortlichen Mündigkeit leisten. Die Schülerinnen und Schüler sollen befähigt werden, ethische Konfliktfelder auf der Sach- und auf der Werteebene zu reflektieren, um aktiv an gesellschaftlichen Diskussionen teilhaben zu können. Die Relevanz ethischer Fragestellungen im naturwissenschaftlichen Unterricht ist unbestritten, dennoch stellen Bewertungsprozesse sowohl Lernende als auch Lehrende vor große Herausforderungen. Vor diesem Hintergrund haben das JuLab (Schülerlabor des Forschungszentrums Jülich) und das Seminar HRSGe am Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung Jülich gemeinsam das innovative und zukunftsweisende Format ‚Fokus Forschung‘ entwickelt, welches Einblick in die Spitzenforschung ermöglicht und mit der Vermittlung und Schulung von Bewertungskompetenz verknüpft. Das JuLab bot sich optimal für diese Veranstaltung an, als ein Vermittlungsort zwischen Forschung und Schule und zudem mitten auf dem Jülicher Campus gelegen. Neben einem Vortrag und Institutsführungen im Institut für Neurowissenschaften und Medizin (INM-1 und INM-4) und einem Vortrag des Instituts für Ethik in den Neurowissenschaften (INM-8) ging es um didaktische Modelle zur ethischen Urteilsbildung – vor allem aber um das eigene, reflektierte Erleben eines Urteilsfindungsprozesses mittels verschiedener Methoden. Selbst aktiv sein - zum Beispiel auf einer Linie Position zu einer Fragestellung zum Thema Hirnforschung zu beziehen - und dabei immer auch über die Erkenntnisse für die Tätigkeit als Lehrperson reflektieren. So ergänzten sich bei der Veranstaltung ideal die naturwissenschaftliche Perspektive und die ethische Bewertung.

Letzte Änderung: 31.08.2023