Open-Access-Publikation des Monats – Dr. Christoph Friedrich (IAS-1/PGI-1) et al.
9. November 2022
Um den Blick über den Tellerrand anzuregen, wählt die Zentralbibliothek einmal im Monat für den Newsletter des Forschungszentrums Jülich eine Open-Access-Veröffentlichung aus der Publikationsdatenbank JuSER aus.
In der Open-Access-Publikation des Monats schreiben Dr. Christoph Friedrich, Prof. Dr. Stefan Blügel (beide IAS-1/PGI-1) und Dr. Dmitrii Nabok (JSC) über die elektronische Struktur von kristallinen Alkali- und Erdalkalimetallen, im Englischen auch als “Simple Metals” bezeichnet.
Bei diesen “Einfachen Metallen” können die Leitungselektronen praktisch ungehindert zwischen den Ionenrümpfen umherwandern. Das so entstehende fast wechselwirkungsfreie Elektronengas lässt sich bereits im Rahmen der Sommerfeld-Theorie von 1933 qualitativ beschreiben. Quantitativ wurden seitdem experimentell, theoretisch und numerisch sehr große Fortschritte erzielt. In der vorliegenden Studie gehen die Autoren über die heutige Standardtheorie, die Dichtefunktionaltheorie (DFT), hinaus und wenden eine computergestützte Methode aus der Vielteilchenstörungstheorie an (QSGW), die die komplexe korrelierte Bewegung der Elektronen sehr gut beschreibt. So stimmt zum Beispiel die berechnete Bandbreite des Elektronenspektrums (3,10 eV für Lithium) sehr gut mit dem experimentellen Wert (3,00 eV) überein. Die Autoren stellen abschließend fest, dass sich die Elektronen in den Simple Metals als schwach-wechselwirkendes Elektronengas verhalten, eine Vorstellung, die noch kürzlich in einer Nature-Publikation angezweifelt wurde.
Die Open-Access-Publikation mit dem Titel "Quasiparticle Self-Consistent GW Study of Simple Metals" wurde in der Zeitschrift "Nanomaterials" veröffentlicht. Publikationsdatenbank JuSER – Quasiparticle Self-Consistent GW Study of Simple Metals
Internet – Institute for Advanced Simulation – Jülich Supercomputing Centre (JSC)