FDP-Delegation besucht Forschungszentrum Jülich

Vorsitzende des Bundestags-Forschungsausschusses informiert sich über Energie-Programme

[24. März 2003]

Die Vorsitzende des Forschungsausschusses des Deutschen Bundestages, Ulrike Flach (FDP), besuchte heute das Forschungszentrum Jülich. Begleitet wurde sie von der NRW-Landtagsabgeordneten Brigitte Capune-Kitka, dem Jülicher Ratsmitglied Claus Hinrich Neuenhoff und FDP-Kommunalpolitiker Winfried Cremerius. Auf dem Programm der FDP-Delegation standen Besichtigungen von Instituten aus dem Forschungsbereich Energie.

Nach der Begrüßung durch den Vorstandsvorsitzenden des Forschungszentrums, Prof. Joachim Treusch, seine Stellvertreterin Dorothee Dzwonnek und Vorstandsmitglied Dr. Gerd Eisenbeiß informierten sich die Besucher zunächst über das Jülicher Brennstoffzellenprogramm. Brennstoffzellen wandeln die chemische Energie eines Brennstoffes wie Erdgas, Methan oder Methanol direkt in Elektrizität um. Sie sind sauber, umweltfreundlich und effizient. Im Institut für Werkstoffe und Verfahren der Energietechnik (IWV) arbeiten die Wissenschaftler sowohl an Hochtemperatur- als auch an Niedertemperatur-Brennstoffzellen. Hochtemperatur-Modelle wie die Festoxid-Brennstoffzelle (SOFC) sind vor allem für die stationäre Strom- und Wärmeerzeugung interessant. Direkt-Methanol-Brennstoffzellen (DMFC) – ein weiterer Schwerpunkt im Jülicher Brennstoffzellenprogramm – gehören dagegen zu den Niedertemperatur-Brennstoffzellen. Sie eignen sich z.B. als Akku-Ersatz für Videokameras oder Laptops sowie als Stromaggregat für Sonderanwendungen.

Anschließend besuchte Ulrike Flach das Institut für Plasmaphysik (IPP). Dort betreiben Fusionsforscher aus Belgien, den Niederlanden und Deutschland gemeinsam das Forschungsgerät TEXTOR. Ziel ist, Energie nach dem Vorbild der Sonne – durch Kernfusion – zu erzeugen. Dabei verschmelzen Wasserstoff-Kerne zu Helium-Kernen und setzen große Mengen an Energie frei. Erst kürzlich haben die Wissenschaftler den "Dynamischen Ergodischen Divertor (DED)" in TEXTOR installiert: Damit wollen sie grundlegende Fragen der Wechselwirkung vieler Millionen Grad heißer Fusionsplasmen mit den umgebenden Wänden beantworten – für die Entwicklung eines Kernfusionsreaktors ein wichtiger Punkt.

Im Rahmen des Besuchs kam auch das Thema der Europäischen Spallations-Neutronenquelle (ESS) zur Sprache. Ulrike Flach war sich mit dem Vorstand des Forschungszentrums darüber einig, dass es wissenschaftlich und wissenschaftspolitisch keinen Zweifel an der Notwendigkeit einer ESS geben könne. Dies werde durch verschiedene Stellungnahmen, darunter der OECD (Organisation for Economic Cooperation and Development), und durch die jüngsten Entwicklungen in USA und Japan bestätigt. Ulrike Flach: "Die ESS muss daher langfristig auf der politischen Agenda bleiben."

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Bei ihrem Besuch im Forschungszentrum Jülich wurden Ulrike Flach (3.v.l.) und Brigitte Capune-Kitka (r.) von den Vorständen Prof. Joachim Treusch (2.v.r.), Dorothee Dzwonnek (2.v.l.) und Dr. Gerd Eisenbeiß (l.) begrüßt.

Foto: Forschungszentrum Jülich


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Letzte Änderung: 19.05.2022