Gemeinsam gegen neurodegenerative Erkrankungen

Forschungszentrum Jülich und Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen kooperieren

[29. April 2010]

Bonn, 29. April 2010 – Um die Diagnose und Therapie neurodegenerativer Erkrankungen zu verbessern, vereinbarten das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e.V. (DZNE) und das Forschungszentrum Jülich eine strategische Kooperation. Ziel ist es, Probanden neurophysiologisch, molekulardiagnostisch und mithilfe neuester Verfahren der Bildgebung zu untersuchen.

Mit der Unterzeichnung eines Memorandums of Understanding haben Prof. Pierluigi Nicotera, Vorstandsvorsitzender des DZNE, und Prof. Sebastian M. Schmidt, Mitglied des Vorstands des Forschungszentrums Jülich, in Anwesenheit des Parlamentarischen Staatssekretärs im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Thomas Rachel und von Staatssekretär Dr. Michael Stückradt vom Innovationsministerium Nordrhein-Westfalen den Grundstein für die strategische Zusammenarbeit der beiden Forschungszentren gelegt.

Das Forschungszentrum und das DZNE bündeln durch diese Kooperation ihre jeweiligen herausragenden Kompetenzen im Bereich der Neurowissenschaften. Dies ist ein wichtiger Schritt, um den Herausforderungen zu begegnen, die eine wachsende Belastung durch neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer in einer immer älter werdenden Gesellschaft mit sich bringen.

"Ich freue mich über die enge Zusammenarbeit dieser beiden Helmholtz-Zentren. Mit der Gründung des DZNE ist es der Bundesregierung gelungen, der Forschung auf dem Gebiet der Neurodegeneration eine erfolgversprechende langfristige Perspektive zu geben", so der Parlamentarische Staatssekretär Thomas Rachel. Das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) wurde vom BMBF und den beteiligten Bundesländern im April 2009 mit dem Auftrag der engen Kooperation mit Forschungseinrichtungen, aber auch den Universitäten und Universitätskliniken gegründet. Hierbei gehen Bund und Land Hand in Hand. "Die Region Bonn bietet ideale Voraussetzungen für diese Forschungskooperation. Von der engen Zusammenarbeit profitiert jedoch weit über die Region hinaus die gesamte Neuro- und Alternsforschung in Nordrhein-Westfalen", so Dr. Michael Stückradt, Staatssekretär im Innovationsministerium Nordrhein-Westfalen.

Die besondere Struktur des DZNE ermöglicht es, auf Probanden zurückzugreifen, die sowohl interdisziplinär mit neuesten Methoden der Molekulardiagnostik als auch neuropsychologisch untersucht werden können. Um die Ursache und Mechanismen neurodegenerativer Erkrankungen wie Alzheimer verstehen zu können, sind bildgebende Verfahren unerlässlich. Die Kooperation mit Jülich ermöglicht Einblicke ins menschliche Gehirn, die für die Forschung enorm wichtig sind. Die Ergebnisse sollen zur Bestimmung neuer Biomarker zur Diagnose der Erkrankungen führen und in klinischen Studien getestet werden. Neuartige Hybridsysteme wie das 9,4T MR-PET-System in Jülich erlauben eine gleichzeitige Durchführung von Magnetresonanz- und Positronenemissionstomografie-Messungen und geben detaillierte Einsicht in die Struktur und wichtige Stoffwechselvorgänge des menschlichen Gehirns. Das Forschungszentrum Jülich zählt im Bereich dieser Verfahren,vor allem der Magnetresonanz-Physik, zu den führenden Einrichtungen, auch weltweit.

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v.l.n.r.: Prof. Sebastian M. Schmidt (Vorstand des Forschungszentrums Jülich), Staatssekretär Dr. Michael Stückradt (Innovationsministerium Nordrhein-Westfalen), Thomas Rachel (Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung), Prof. Pierluigi Nicotera (Vorstandsvorsitzender des DZNE). Foto: DZNE


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Letzte Änderung: 20.05.2022