Agroisolab mit größerem Service-Angebot im Technologiezentrum

Ausgegründete Firma des Forschungszentrums Jülich zieht um

[2. März 2004]

Gemeinsame Pressemitteilung der Agroisolab GmbH und des Forschungszentrums Jülich

Am 4. März wird die Agroisolab GmbH, eine Ausgründung des Forschungszentrums Jülich, seine neuen Räume im Technologiezentrum (TZJ) in Jülich beziehen. Hier haben die Wissenschaftler ausreichend Platz, um ihr Service-Angebot zu erweitern und zu repräsentieren und den Arbeitsablauf zu optimieren. Die Agroisolab GmbH verwendet die Isotopenanalyse, um die Herkunft von Lebensmitteln zu analysieren. Das junge Unternehmen besteht bereits seit dem Frühjahr 2002 und entstand aus einer zweijährigen erfolgreichen Kooperation zwischen dem Forschungszentrum und der Agrosom GmbH in Echem.

Mit der Isotopenanalyse können die Wissenschaftler die Herkunft verschiedenster Lebensmittel rasch und effektiv zurückverfolgen. Damit kommt die junge Firma Agroisolab fast jedem Etikettenschwindel auf die Spur. Die Methode wurde unter der Leitung von Prof. Hilmar Förstel im Forschungszentrum Jülich in den letzten Jahren bis zur Marktreife optimiert.

Bei der Isotopenanalyse wird die Tatsache ausgenutzt, dass chemische Elemente wie Wasserstoff, Sauerstoff, Stickstoff oder Schwefel in der Natur in unterschiedlich schweren Varianten - Isotopen - vorkommen. Die Wissenschaftler ermitteln, welches Isotop eines Elementes zu welchem Anteil in einer Probe vorkommt: Dieser "isotope Fingerabdruck" ist charakteristisch für eine bestimmte Herkunftsregion. "Wir können einen Isotopen-Atlas erstellen und anhand dieser Daten bestimmen, woher ein Produkt stammt", erklärt Markus Boner. "Das gilt für Kartoffeln und Butter genau wie für Getreide und Rindfleisch." Der Lebensmittelchemiker ist Entwicklungsleiter der Agroisolab GmbH und ehemaliger Mitarbeiter im Isotopenlabor des Forschungszentrums Jülich.

Das Angebot für den Kunden ist vielfältig. Die Palette der Lebensmittel und Gebrauchsgegenstände, deren Herkunft überprüft werden kann, reicht von Wein und Saft über Zwiebeln und Kartoffeln bis zu Hölzern und sogar Vögeln. Wenn diese einem Importverbot unterliegen, können die Mitarbeiter des Agroisolab nachweisen, woher die geschützten Arten stammen.
Immer öfter lassen Auftraggeber aber nicht nur einzelne Lebensmittel, sondern ganze Chargen von Produkten untersuchen.

Auch Pflanzenschutzmittel werden unter die Lupe genommen, denn die Produkt- und Herstellungskosten sind in den einzelnen Ländern unterschiedlich hoch. Mit der Isotopenmethode wird verhindert, dass mit Plagiaten die hohe Anmeldegebühr von bis zu einer Million Euro umgangen wird.

Ein weiteres Service-Angebot des Agroisolabs ist die Rückverfolgbarkeit in der Produktionskette. Futtermittel werden untersucht, um die vertraglich vereinbarte Erzeugung, beispielsweise von Eiern, zu kontrollieren. Die Proben werden bis zu einem Jahr gelagert, um auch zu einem späteren Zeitpunkt die Herkunft von bestimmten Erzeugern oder Lieferanten rückverfolgen zu können. Für die Aufbewahrung der Proben steht in den neuen Räumlichkeiten des TZJ nun ausreichend Platz zur Verfügung.

Ein ganz neues Angebot ist der ISO-ID®, mit dem Produkte bei der Erzeugung oder Produktion durch Zugabe von stabil-isotop markierter Substanz gekennzeichnet werden. Damit wird verhindert, dass Markenprodukte von anderen Erzeugern nachgeahmt werden können. Mit dieser individuellen Kennzeichnung kann der Erzeuger zudem bei Streitigkeiten jederzeit nachweisen, ob seine Produkte verwendet wurden oder nicht.

Vom Land Nordrhein-Westfalen wurde das junge Unternehmen im Rahmen der Agenda 21 im letzten Herbst als Best Practice beispielhaft ausgezeichnet. Bereits Ende 2002 erhielten das Forschungszentrum Jülich, die Agroisolab GmbH und die Agrosom GmbH gemeinsam den Kooperationspreis Food Processing des Landes Nordrhein-Westfalen. Die Auszeichnungen und das erweiterte Service-Angebot macht das Agroisolab für eine wachsende Anzahl von Unternehmen immer interessanter.

Biofleisch-klein_jpg
foerstel-03-klein_jpg
isotophen_analyse_001-klein_jpg

Foto: Forschungszentrum Jülich


Information:

Markus Boner
Geschäftsführer agroisolab GmbH
Karl-Heinz-Beckurts-Str. 13
52401 Jülich, Germany
Tel. ++ 49 2461 69-0292
E-mail: m.boner@agroisolab.de

Annette Stettien
Wissenschaftsjournalistin
Forschungszentrum Jülich
52425 Jülich, Germany
Tel. ++ 49 2461 61-2388, Fax ++49 2461 61-4666
E-mail: a.stettien@fz-juelich.de

Letzte Änderung: 19.05.2022