NRW-Finanzminister Dieckmann im Forschungszentrum Jülich

[3. Juni 2004]

Jülich, 3. Juni 2004. Der Finanzminister des Landes Nordrhein-Westfalen, Jochen Dieckmann, besuchte heute das Forschungszentrum Jülich. Bei dem Besuch ging es um Forschungskooperationen, High-Tech-Arbeitsstellen, Ausbildungs­plätze, regionale Zusammenarbeit und die Bedeutung des Forschungs­zentrums als Wirtschaftsfaktor der Region. So ist das Forschungszentrum mit 4 350 Mitarbeitern der größte Arbeitgeber der Region und gehört auch zu den großen Ausbildungsbetrieben in Deutschland.

Minister Dieckmann informierte sich auch über die Aktivitäten des Forschungs­zentrums auf den Gebieten der Neurowissenschaften und der höchstauflösenden Elektronenmikroskopie. An dem Besuch nahmen ebenfalls Vertreter der Region teil: Bundes­tags­­abgeordneter Dietmar Nietan und NRW-Landtags­abgeordneter Joachim Schultz-Tornau.

"Wissenschaft und Forschung sind der Motor für Innovationen," so Minister Dieckmann. "Das Forschungszentrum Jülich trägt dazu mit seinen Forschungsergebnissen bei. Außerdem ist das Zentrum selbst ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Region – mit über 4 000 Arbeitsplätzen, davon viele High-Tech-Stellen mit hochqualifizierten Mitarbeitern."

Das Forschungszentrum Jülich engagiert sich auch in hohem Maße in der Berufs­ausbildung. In jedem Jahr stellt es über 100 Auszubildende ein; zur Zeit bildet es insgesamt 370 Jugendliche aus. Die Ausbildungsquote beträgt bei 4 350 Mitarbeitern rund 8 Prozent und ist damit doppelt so hoch wie der Bundesdurchschnitt von 4 Prozent (bei Betrieben mit mehr als 500 Mitarbeitern). Das Forschungszentrum bildet auch weit über den eigenen Bedarf hinaus aus. Dazu Dorothee Dzwonnek, die Stellvertretende Vorstandsvorsitzende des Forschungszentrums: "Wir werden durch öffentliche Gelder finanziert und sehen uns daher besonders in der Verantwortung, einen Beitrag zur Minderung der Jugendarbeitslosigkeit zu leisten."

Dass Forschungsgelder wichtige Investitionen für morgen sind, wurde am Beispiel der Forschung des Instituts für Medizin deutlich. Die Jülicher Hirnforschung mit dem breiten Spektrum an bildgebenden Verfahren ermöglicht bessere Diagnosen und damit effektivere Therapieansätze bei Gehirnerkrankungen. Mit der Entwicklung eines bedarfsgesteuerten Hirnschrittmachers tragen Jülicher Wissenschaftler dazu bei, dass Parkinson-Kranke künftig ein fast normales Leben führen können. Dazu Prof. Joachim Treusch, der Vorstandsvorsitzende des Forschungszentrums: "Für einen relativ geringen Einsatz von Steuermitteln kann die Hirnforschung einen großen Beitrag dazu leisten, dass kognitive Erkrankungen besser erkannt und behandelt werden können. Letztlich profitiert davon auch das Gesundheitswesen von morgen durch erhebliche Kostensenkungen."

Für Spitzenforschung ist auch die Kooperation und Vernetzung mit den Hochschulen wichtig. So hat das Forschungszentrum Jülich zusammen mit der RWTH Aachen Anfang des Jahres das "Ernst Ruska-Centrum für Mikroskopie und Spektroskopie mit Elektronen" gegründet. Das neue nationale Kompetenzzentrum wird die weltweit leistungsfähigsten Elektronenmikroskope betreiben. Damit können Forscher Zukunftstechnologien wie die Nanoelektronik vorantreiben - was künftig auch für die deutsche Industrie von hohem Nutzen sein wird.

Während des Besuchs wurde auch die aktuelle forschungspolitische "Entflechtungsdebatte" angesprochen. Dabei geht es auch um die Entflechtung der gemeinsamen Forschungsfinanzierung zwischen Bund und Ländern. Nach Vorstellungen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung sollen künftig die Großforschungseinrichtungen ganz vom Bund übernommen werden. "Das Forschungszentrum Jülich sieht sich aber in besonderer Weise - und mehr, als dies bei anderen Groß­forschungs­einrichtungen in ihrem Sitzland der Fall ist - als Innovationszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen," so Dorothee Dzwonnek. "Daher begrüßen wir es, dass die Landesregierung nach wie vor zu ihrer Beteiligung am Forschungszentrum steht."

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Finanzminister Jochen Dieckmann schaut interessiert durch das Okular eines Höchstleistungs-Elektronenmikroskops im Ernst-Ruska-Centrum für höchstauflösende Elektronenmikroskopie. Dahiner (v.l.n.r.) Dr. Martina Luysberg, Dorothee Dzwonnek, Prof. Dr. Joachim Treusch, Dietmar Nietan und Joachim Schultz-Tornau.

Foto: Forschungszentrum Jülich


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Letzte Änderung: 19.05.2022