Ausflug in die Welt der Forschung

Zehntausende Besucher nutzten am vergangenen Sonntag die Gelegenheit, um sich am Tag der Neugier über die Arbeit des Forschungszentrums Jülich zu informieren. Alle drei Jahre öffnet der Campus seine Tore und bietet allen Interessierten ein buntes Programm.

Virtuelle Welten im Innotruck
Forschungszentrum Jülich / Kurt Steinhausen

"Die Feuerwehr", der 8-jährige Louis muss nicht lange überlegen, wenn man ihn fragt, was er sich zuerst auf dem Tag der Neugier im Forschungszentrum Jülich anschauen will. Er war zwar noch nie auf dem Campus, doch wussten seine Eltern offenbar, womit sie ihn am einfachsten für einen Besuch gewinnen konnten. Am Ende des Tages wird es allerdings etwas anderes sein, das ihn am meisten beeindruckt haben wird.

Louis war einer von den über 28.000 Gästen, die den Tag der offen Tür nutzten, um sich bei bestem Wetter über die vielfältige Arbeit an einem der größten Forschungszentren Europas zu informieren. Über 60 Institute präsentierten spannende Projekte aus ihrem Fachgebiet. Die Besucher konnten sich etwa über die Funktionsweise eines Wetterballons informieren und dabei zusehen, wie der Ballon nach dem Start seine Reise bis tief hinein in die Stratosphäre in 18 Kilometer Höhe antrat. Sie konnten einen Blick in ein mobiles Labor oder sogar ein überdimensionales Gehirn werfen. Viele Neugierige beteiligten sich auch selbst und nahmen beispielsweise an einem Versuch des Instituts für zivile Sicherheitsforschung teil. Mit roten Mützen und QR-Code auf dem Kopf zwängten sie sich durch einen künstlichen Engpass, während Wissenschaftler ihr Verhalten analysierten. Sie wollten herausfinden, wie breit Engstellen sein müssen, um Unfälle und Gedränge bei großem Personenaufkommen zu vermeiden.

Keine Angst vor kniffeligen Fragen - eine Gruppe kleiner Forscher unterwegs auf der Forschungsrallye.
Forschungszentrum Jülich / Kurt Steinhausen

Die vielfältigen Angebote sorgten für einen sehr lebendigen Überblick über ein großes Forschungsfeld. An Neutronenstreuung oder kosmischer Strahlung interessierte Gäste kamen dabei ebenso auf ihre Kosten wie jene mit etwas bodenständigeren Vorlieben. "Mich interessiert vor allem der Umweltbereich und Angebote rund um das Thema Boden", so Angela Pennekamp. Die studierte Landschaftsökologin war zusammen mit ihrer 12-jährigen Tochter gekommen. Als erster Programmpunkt stand für die beiden allerdings der Superrechner vom Jülich Supercomputing Centre (JSC) auf der Agenda. "Ein Bekannter von uns arbeitet dort am Rechenzentrum", so Pennekamp.

Doch nicht nur die fachlichen Präsentationen sorgten für Begeisterung. "Es gefällt uns super", bekannte Christian Große aus Aachen. Er war mit seiner Familie zum ersten Mal beim Tag der Neugier am Forschungszentrum. Besonders beeindruckt zeigte er sich dabei von dem internationalen Austausch. "Bei einem Stand kam eine Wissenschaftlerin aus Indien auf meinen Sohn zu und hat ihm auf Englisch erklärt, worum es geht. Das fand ich großartig. Menschen aus vielen unterschiedlichen Ländern arbeiten hier zusammen, ohne dass ihre Herkunft eine Rolle spielt."

Sascha Ott und zwei kleine Assistenten machen ein Experiment.
Forschungszentrum Jülich / Ralf-Uwe Limbach

Wem ob der weitläufigen Vielfalt die Beine etwas schwer wurden, der konnte sich vor der Seebühne ausruhen und von einem bunten Programm unterhalten lassen. Für das leibliche Wohl sorgten derweil zahlreiche Imbiss-Stände. Hier hat sich auch Louis eine Portion Pommes gegönnt, die er sich zufrieden schmecken läßt. Auf die Frage nach seinem Highlight des Tages, antwortet er mit einer Gegenfrage. "Wie viele Flügel hat eine Biene?" Die Antwort liefert er prompt hinterher: "Vier", sagt er stolz, ob seines Wissensvorsprungs gegenüber einem Erwachsenen. Das hat er beim Blick durch ein Mikroskop bei einem Experiment im Schülerlabor JuLab herausgefunden. Besser kann ein Tag der Neugier gar nicht ausklingen.

Weitere Informationen:

Gewinner der Forschungsrallye

Bildergalerie vom Tag der Neugier 2019

Soical-Media-Wall zum Tag der Neugier 2019

http://www.tagderneugier.de/

Letzte Änderung: 19.05.2022