Abhisek Kole: Doktorand in der Quanten-Nanowissenschaft

Herr Kole steht im Unisoku-Rastertunnelmikroskop-Labor. Er lehnt an einem Dewargefäß mit flüssigem Helium und lächelt in die Kamera.
Forschungszentrum Jülich/ Sascha Kreklau

Abhisek Kole ist Doktorand am Peter Grünberg Institut - Quantum Nanoscience (PGI-3). Im Rahmen seiner Promotion untersucht er Majorana-gebundene Zustände durch Rastertunnelsonden und befasst sich insb. mit der Herstellung von Nanobauteilen.

Wie sind Sie auf das Forschungszentrum Jülich aufmerksam geworden?

Ich verfolge die Aktivitäten des Forschungszentrums Jülich seit 2018, als ich für mein Masterstudium in Singapur war, einfach wegen der fantastischen Forschung, die es in den verschiedenen Bereichen betreibt. Ich war schon immer von der Quantenphysik und ihren Anwendungen fasziniert. Im Januar diesen Jahres stieß ich auf LinkedIn auf eine Stellenanzeige für eine Doktorandenstelle im Bereich "Rastertunnelmikroskopie an 2D-Materialien" in der Abteilung für Quanten-Nanowissenschaften (PGI-3). Diese passte perfekt zu meinem Profil und meinen Interessen.

Wie erleben Sie Ihre Promotion am Forschungszentrum Jülich?

Vor vier Monaten habe ich meinen neuen Weg als Doktorand am Forschungszentrum Jülich begonnen. Bis jetzt war es eine großartige Erfahrung für mich. Die lebendige und internationale Kultur des Forschungszentrums gab mir das Gefühl, willkommen zu sein. Meine Kolleginnen und Kollegen sowie Führungskräfte sind hilfsbereit und aufgeschlossen, so dass ich mich schnell in die Gruppe integrieren konnte. Die Reinraum- und Nanofabrikationsanlage der Helmholtz Nano Facility (HNF) ist eine der besten, die ich je erlebt habe. Die Vielfalt der von der HNF angebotenen Werkzeuge und Maschinen ist hervorragend. Die institutsübergreifende Zusammenarbeit in der Forschung ist nicht nur für die persönliche Entwicklung, sondern auch für die Vernetzung von Vorteil.

Mit welchem Thema beschäftigen Sie sich im Rahmen Ihrer Promotion?

Mein derzeitiges Forschungsinteresse gilt der Untersuchung von Majorana-gebundenen Zuständen durch funktionalisierte Rastertunnelsonden. Diese Majoranas gehorchen bizarren nicht-abelschen Teilchenstatistiken, was sie zu einem perfekten Kandidaten für topologische Quantenberechnungen macht. Die Verwendung von Majorana-Teilchen zur Speicherung und Manipulation von Quanteninformationen ist von großem Vorteil, da ein solches System aufgrund der nichtlokalen Natur dieser Quasiteilchen vor Umgebungsdekohärenz geschützt ist. In meiner täglichen Arbeit beschäftige ich mich mit der Herstellung von Nanobauteilen, mit denen ein solches System realisiert werden kann. Dies ist eine ziemliche Herausforderung, da der Herstellungsprozess solcher Geräte im Nanometerbereich stattfindet. Dank der Reinraum- und Nanofabrikationskapazitäten der HNF war es uns jedoch möglich, solche Geräte zu realisieren. Meine Forschung kann nicht nur einen Beitrag zum Quantencomputing, sondern auch zur Quantenkommunikation leisten.

Welche anderen Aufgaben übernehmen Sie neben der Forschung?

Die meiste Zeit verbringe ich mit der Herstellung von Bauteilen und der Durchführung verschiedener Messungen im Zusammenhang mit dem Experiment. Außerdem betreue ich einige Bachelor- und Masterstudierende bei ihren Experimenten und alltäglichen Aufgaben. Es ist konstruktiv und vorteilhaft, da es mir ermöglicht, mein Wissen auf dem neuesten Stand zu halten und meine Kommunikations- und Führungsfähigkeiten zu verbessern. Ich glaube, dass Unterrichten der beste Weg ist, ein Fach zu beherrschen. Wenn ich ein komplexes Thema mit einfachen Worten erkläre, gewinne ich manchmal neue Erkenntnisse.

Letzte Änderung: 12.12.2023