Institut für Neurowissenschaften und Medizin
Pharmakokinetische Modellierung
Die molekulare Bildgebung von Neurotransmitterrezeptoren mittels Positronen-Emissions-Tomographie (PET) gestattet es, quantitative Daten zu gewinnen. Diese für die Hirnforschung außerordentlich wichtige Option, nämlich chemische Parameter im lebenden Gehirn „berührungsfrei“ zu messen, hängt entscheidend von einer erfolgreichen pharmakokinetischen Modellierung ab. Zeitlich dynamische Bilddaten sind notwendig, um die Bindungsvorgänge am Rezeptor erfassen und quantifizieren zu können. Im Allgemeinen kann Pharmakokinetik definiert werden als die Gesamtheit der Prozesse, denen ein (Arznei-)Stoff in einem Organismus unterliegt (Absorption, Distribution, Metabolisierung, Exkretion) sowie die Entwicklung geeigneter mathematischer Modelle, um die Beobachtungen quantitativ zu beschreiben.
Die PET erfasst die Konzentration des Radioliganden und seiner radioaktiven Metabolite im Gehirn. Mittels zeitgleich gewonnener Blutproben lassen sich die Konzentrationen dieser Substanzen im Blutplasma ermitteln. Die zeitlichen Veränderungen dieser Konzentrationen erlauben dann mithilfe der PET-Daten einen Rückschluss auf die Rezeptordichte der untersuchten Zielstruktur im Gehirn.