Nationale Beziehungen

Regional und national vernetzt – Nationale Beziehungen

Das Forschungszentrum Jülich arbeitet mit zahlreichen nationalen Hochschulen und Einrichtungen zusammen. Vor allem mit den regionalen Hochschulen der rheinischen Region Aachen-Bonn-Köln-Düsseldorf-Jülich (ABCD-J) besteht eine enge Verknüpfung über gemeinsame Berufungen und die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchs sowie ein reger wissenschaftlicher Austausch in Projekten und Allianzen.

Die Zusammenarbeit mit nationalen Hochschulen und Einrichtungen bereichert die wissenschaftliche Arbeit. Infrastrukturen und Expertisen können synergetisch genutzt werden, um gemeinsam Antworten auf die drängenden Fragen der Gesellschaft zu finden.

Nationale Hochschulkooperationen

Nationale Beziehungen

Kooperationen mit Hochschulen sind essentiell für das Forschungszentrum Jülich und können auf unterschiedlicher Basis etabliert werden. Die Instrumente der Zusammenarbeit sind vielfältig und unterscheiden sich im Hinblick auf Verbindlichkeit, Strukturgrad, Dauer sowie Wirksamkeit und Sichtbarkeit. Grundlegend für die Zusammenarbeit sind gemeinsame Berufungen und die gemeinsame Betreuung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Generelle aber auch thematisch fokussierte Kollaborationen werden über Kooperationsrahmenvereinbarungen verbindlich eingegangen und bilden eine weitere Basis für ein dauerhaftes Miteinander und die gemeinsame Entwicklung von Themen. Zudem kann sich eine Zusammenarbeit über Verbundvorhaben oder Netzwerke entwickeln. Das Forschungszentrum Jülich unterhält unterschiedliche vielfältige Zusammenarbeiten mit Hochschulen in ganz Deutschland. Eine besondere Bedeutung kommt den rheinischen Universitäten in Aachen, Bonn, Köln und Düsseldorf zu.

Jülich Aachen Research Alliance (JARA) - Kompetenzen bündeln – Zukunft gestalten

Nationale Beziehungen

Für das Forschungszentrum stellt die Jülich Aachen Research Alliance eine besondere Kooperation dar. Im Jahr 2007 gab die erste Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder den Anlass, um die bereits bestehende Zusammenarbeit zwischen der RWTH Aachen University und dem Forschungszentrum Jülich durch den JARA-Vertrag zu festigen. Auf diese Weise schufen die beiden Partner ein zu dieser Zeit einzigartiges Modell der Zusammenarbeit. In JARA bündeln die RWTH Aachen University und das Forschungszentrum Jülich ihre Expertisen, ohne ihre Eigenständigkeit zu verlieren.

In strategischen, sich komplementär ergänzenden Forschungsbereichen bringen die beiden Partner ihre Stärken zusammen und schaffen ein wissenschaftliches Umfeld, das international herausragend und für die besten Forscher*innen attraktiv ist. Zugleich werden Forschungsmöglichkeiten erschlossen und Projekte verwirklicht, die den Partnern alleine verwehrt bleiben würden.

In aktuell fünf Sektionen sowie einem JARA Center forschen die Wissenschaftler*innen aus Aachen und Jülich gemeinsam an den großen Herausforderungen der Gesellschaft:

  • Hirnforschung (JARA-BRAIN)
  • Nachhaltige Energie (JARA-ENERGY)
  • Teilchenphysik und Antimaterie (JARA-FAME)
  • Informationstechnologien der Zukunft (JARA-FIT)
  • Weiche Materie Forschung (JARA-SOFT)
  • Simulations- und Datenwissenschaften (JARA Center for Simulation and Data Science -JARA-CSD)

Die JARA hat sich im Laufe der Jahre stets weiterentwickelt und ist auf diese Weise zum Vorbild und Blaupause für andere Kooperationen zwischen Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen geworden.

Seit 2016 ergänzen und verstetigen vier JARA-Institute die Forschung innerhalb der JARA-Sektionen. JARA-Institute sind sowohl in Aachen als auch in Jülich verortet und werden von JARA-Professoren kollegial geleitet, die an beiden Einrichtungen berufen sind.

Im Jahr 2018 wurden die Aktivitäten der Sektion JARA-HPC mit der Graduiertenschule AICES, der German Research School for Simulation Sciences, dem Center for Computational Engineering Science (CCES) und dem Profilbereich Computational Science & Engineering (CompSE) im JARA Center for Simulation and Data Science zu einem einzigartigen, international sichtbaren Kompetenzzentrum gebündelt.

Jülich Aachen Research Alliance (JARA)

Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (FWU)

Die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn ist eine der Exzellenzuniversitäten Nordrhein-Westfalens. In der Exzellenzstrategie von 2018 konnte die Uni mit vier eigenen und zwei Beteiligungen an Exzellenzclustern überzeugen. An dem Bonner Exzellenzcluster „PhenoRob“ ist auch das Forschungszentrum Jülich beteiligt. Die gemeinsame Forschung in dem Cluster basiert auf einer bereits lange währenden Kooperation der beiden Partner.

Im Jahr 2007 legten die Uni Bonn und das Forschungszentrum Jülich ihre Zusammenarbeit in einem Kooperationsrahmenvertrag mit den Schwerpunktthemen Supercomputing, Genomic Imaging, Umwelt, Landwirtschaft und Gartenbau fest. Durch die herausragende Expertise der Hochschule im Bereich der Umweltforschung sowie durch die gemeinsame Initiative im Rahmen des Bioeconomy Science Center (BioSC) und des Geoverbunds ABC/J, fokussiert sich die Kooperation nun zunehmend auf die Forschungsfelder Bioökonomie und Terrestrische Systemforschung.

Mit dem jüngsten Projekt „Center for Earth System Observation and Computational Analysis“, kurz CESOC, bündeln die Universität Bonn, die Universität zu Köln und das Forschungszentrum Jülich ihre Arbeiten im Bereich Erdsystembeobachtung und rechnergestützte Analyse. In dem Center soll das Erdsystem global beobachtet werden, um bessere Klima- und Wetterprognosen stellen zu können. Dabei sollen die Komponenten Atmosphäre, Ozeane, Eis, Boden, Vegetation und der Mensch beschrieben und die Wechselwirkungen analysiert werden.

Rheinische Friedrich-Wilhelm-Universität Bonn
Pressemitteilung zu CESOC
Center of Earth System Observation and Computing Analysis (CESOC)

Universität zu Köln - Research Alliance Cologne

Mit der Universität zu Köln verbindet das Forschungszentrum Jülich bereits seit vielen Jahren eine intensive wissenschaftliche Zusammenarbeit.

Schon im Jahr 2010 wurde der erste thematische Rahmenvertrag zwischen der Uni Köln und dem Forschungszentrum Jülich geschlossen. Der Vertrag bezog sich auf die gemeinsame Nutzung von wissenschaftlichen Großgeräten. Ergänzt wurde die Zusammenarbeit ein Jahr später durch eine Rahmenvereinbarung im Forschungsbereich „Funktionelle Materialien“. In 2012 kamen weitere Schwerpunkte im Bereich der Neurowissenschaften und Atmosphärenforschung hinzu.

In der Exzellenzstrategie 2018 konnte die Universität zu Köln mit dem Cluster „ML4Q – Materie und Licht für Quanteninformation“ sowie weiteren drei Exzellenzclusterbeteiligungen Erfolge feiern. Der Cluster ist ein Verbund der Universität zu Köln, der Rheinische Friedrich-Wilhelm-Universität Bonn, der RWTH Aachen sowie des Forschungszentrum Jülich. Partnerinstitutionen sind die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, das Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT in Aachen sowie das Fraunhofer-Institut für Hochfrequenzphysik und Radartechnik FHR in Wachtberg.

Ebenfalls in 2018 festigten die beiden Partner ihre Kooperation. Eine Rahmenvereinbarung regelt die Zusammenarbeit und bietet Möglichkeiten zum weiteren Ausbau. Thematische Schwerpunkte liegen seitdem vor allem in den Geowissenschaften (insbesondere Klima-, Atmosphären- und Erdsystem-forschung), der Physik (Quanteninformation / Quantenmaterialien), den Lebenswissenschaften (Neurowissenschaften und Nuklearmedizin), Data Science (Hochleistungsrechnen und Big Data) sowie der Energieforschung (insbesondere Systemforschung und Energierecht).

Universität zu Köln

Westfälische Wilhelms-Universität Münster (WWU) und Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU)

Neben den im Rheinland ansässigen Universitäten sind die Hochschulen in Münster und Erlangen-Nürnberg wichtige Partner. Die Zusammenarbeit hat durch die Gründung der Helmholtz-Institute einen hohen Grad der Institutionalisierung erreicht. Abgedeckt werden vor allem die Materialentwicklung in der Batterieforschung und die Forschung an erneuerbaren Energien.

Die Einrichtung der beiden Helmholtz-Institute „Ionics in Energy Storage“ und „Helmholtz-Institut Erlangen-Nürnberg für Erneuerbare Energien“ belegen die hohe Relevanz dieser Forschungsfragestellungen für die Partnereinrichtungen und zeigen, dass die Breite der energiewissenschaftlichen Themen auch eine vielfältigere Kooperation notwendig werden lässt, in der Expertisen für eine ganzheitliche Betrachtung der Energiewende bzw. einzelner grundlegender Forschungsergebnisse und ihrer Wirkung auf das Energiesystem nur durch eine Vielzahl von Standorten umfassend erbracht werden kann.

Helmholtz-Institut Münster „Ionics in Energy Storage“ (HI MS)
Helmholtz-Institut Erlangen-Nürnberg für Erneuerbare Energien (HI ERN)

Exzellenzcluster mit Jülicher Beteiligung

Mit der Vergabe und Förderung der Exzellenzcluster im September 2018 endete die erste Phase der Exzellenzstrategie, die bereits zwei Jahre zuvor mit der Ausschreibung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft begonnen hatte. Mit der Exzellenzstrategie beabsichtigen Bund und Länder die universitäre Spitzenforschung zu stärken. Gefördert werden Exzellenzcluster zu bestimmten Forschungsfeldern und Exzellenzuniversitäten als strategische Unterstützung herausragender Universitätsstandorte. Aus den insgesamt 195 eingereichten Anträgen zur Förderung von Exzellenzclustern erhielten 88 Vorhaben die Chance, einen Vollantrag abzugeben. Nach umfangreicher Prüfung wurden 57 Exzellenzcluster zur Förderung ausgewählt.

Das Forschungszentrum Jülich steht für vier Cluster als starker Partner an der Seite der jeweiligen Hochschule:

  • CEPLAS Exzellenzcluster für Pflanzenwissenschaften – SMARTe Pflanzen für die Anforderungen von morgen Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf / Universität zu Köln Der "Cluster of Excellence on Plant Sciences" forscht bereits seit 2012. Im Fokus steht die Entwicklung optimierter Nutzpflanzen, die die Anforderungen an die Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung angesichts des Klimawandels und seiner Folgen erfüllen können. CEPLAS
  • Das Fuel Science Center – Adaptive Systeme zur Umwandlung von erneuerbarer Energie und Kohlenstoffquellen (FSC) Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen Im neuen Exzellenzcluster werden Erkenntnisse und wissenschaftliche Methoden erarbeitet, um die motorische Verbrennung fossiler Kraftstoffe durch adaptive Produktions- und Antriebssysteme auf Basis regenerativer Energie- und alternativer Kohlenstoffquellen unter dynamischen Randbedingungen zu ersetzen. Fuel Science Center
  • Materie und Licht für Quanteninformation (ML4Q) Universität zu Köln / Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen / Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn Quanteninformationsverarbeitung verspricht Möglichkeiten wie physikalisch bedingte Abhörsicherheit in der Kommunikation und drastische Leistungssteigerungen im Computing, die mit klassischen Ansätzen nicht zu erreichen sind. Das Exzellenzcluster verfolgt das Ziel, neue Computer- und Netzwerkarchitekturen zu schaffen, die auf den Prinzipien der Quantenmechanik beruhen. ML4Q
  • PhenoRob - Robotik und Phänotypisierung für Nachhaltige Nutzpflanzenproduktion Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn Eine der großen Herausforderungen ist es, die Pflanzenproduktion, trotz begrenzter Nutzflächen, zu erhöhen und gleichzeitig die ökologischen Folgewirkungen zu verringern. Im Cluster „PhenoRob - Robotik und Phänotypisierung für Nachhaltige Nutzpflanzenproduktion“ arbeiten Wissenschaftler*innen an Methoden und neuen Technologien, um Pflanzen zu beobachten, zu analysieren und gezielt zu behandeln. Dafür werden Felder aus der Luft sowie vom Boden aus überwacht. Computer verarbeiten diese Sensordaten so, dass Roboter automatisch einzelne Pflanzen ansteuern und behandeln können. Dies soll helfen, neue Erkenntnisse über Pflanzenwachstum zu gewinnen und den Einsatz von chemischen Hilfsmitteln zu vermeiden. PhenoRob

Ausgewählte Graduiertenschulen mit Jülicher Beteiligung

Graduiertenschule HITEC Graduate School for Energy and Climate

Die Helmholtz Interdisciplinary Doctoral Training in Energy and Climate Research (HITEC) ist die Graduiertenschule des Forschungszentrums Jülich und der fünf Partneruniversitäten Aachen, Bochum, Köln, Düsseldorf und Wuppertal mit Fokus auf Energie- und Klimaforschung. Ziel der Graduiertenschule ist es, den Doktoranden das Fachwissen sowie die methodischen und kommunikativen Fähigkeiten zu vermitteln, die für wissenschaftliches Arbeiten auf höchstem internationalem Niveau notwendig sind. Darüber hinaus wird fundiertes Querschnittswissen zu den wissenschaftlichen, technischen und gesellschaftlichen Dimensionen des Themas Energie und Klima vermittelt, wie z.B. die komplexen Zusammenhänge zwischen der Energieversorgung und ihren Auswirkungen auf den Klimawandel.

HITEC

International Helmholtz Research School of Biophysics and Soft Matter (IHRS BioSoft)

Nationale Beziehungen

Die International Helmholtz Research School of Biophysics and Soft Matter (IHRS BioSoft) wurde am Forschungszentrum Jülich eingerichtet und wird in Zusammenarbeit mit der Universität zu Köln, der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, der RWTH Aachen University und der Universität Bonn betrieben. Die Schule ist Teil der Helmholtz-Forschungsschulen und Helmholtz-Graduiertenschulen sowie der Graduiertenakademie AMGC. Insgesamt 16 Gruppen mit den Forschungsschwerpunkten Weiche Materie, Biophysik, Optische Spektroskopie und Bildgebung, Bioelektronik und Biomechanik und strukturelle Biologie tragen aktiv zur Lehre und Forschung bei.

Die Graduiertenschule bietet Doktoranden die Möglichkeit, über die Arbeit in der eigenen Gruppe hinaus zusätzliche Unterstützung und Trainingsmöglichkeiten zu erhalten. Zudem bietet die IHRS BioSoft für Masterstudierende ein jährliches Gaststudent*innen-Programm an.

IHRS BioSoft


Letzte Änderung: 24.06.2022